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Blumen am Abgrund

by Black Square

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    Im Februar 2022 erschien unser Debut-Album "Blumen am Abrgund" via Plastic Bomb und Keep It A Secret Records. Die weiß-transparenten Platten sind nahezu ausverkauft aber wir haben noch einige 12" Platten in rot-transparenter Variante auf Lager. Das Album kommt mit einem Gatefold, einem Textblatt und einem Download-Code daher.

    Bei unseren Konzerten geben wir unsere Platten gegen eine freiwillige Spende ab. Hier online gibt´s das Album allerdings zum gleichen Preis wie in den Shops von Plastic Bomb und Keep It A Secret.

    Wenn ihr keine Gebühren an Bandcamp abgeben wollt, könnt ihr uns auch eine Mail an blacksquarepolitics@riseup.net schicken.

    Includes unlimited streaming of Blumen am Abgrund via the free Bandcamp app, plus high-quality download in MP3, FLAC and more.
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1.
Intro 01:25
2.
Wir leben zwar im Wohlstand, Hedonismus, Hochkultur - die Sklaven stehen draußen, sterben im Dienst dafür. Die Ketten sind fast unsichtbar, wir fühlen den Schmerz nicht und trotzdem wirkt das Leid, das unser Leben produziert. Normen und Gewohnheiten bestimmen unseren Tag und aus dem Schmerz, den wir nicht fühlen, wird unsere Negativität. Wir entwickeln keine Utopie, in der das anders wäre. Wir haben nicht den Anspruch, die Welt gut zu machen. Wir gestalten kleine Inseln in unserer Negativität und versuchen an den Stränden, die Leichen von den Lebenden zu trennen. „Jeder Aufruhr ist immer nützlich, so erfolglos er auch sein mag.“ Das Einzige, was uns dabei antreibt, ist unsere Solidarität. Daraus wird kein blühender Garten – aber auch keine Festung. Wir sind Blumen am Abgrund, wir rollen Sisyphos Steine. Wir leben zwar im Wohlstand, Hedonismus, Hochkultur, die Sklaven stehen draußen, sterben im Dienst dafür.
3.
Das ist keine Krise, das ist eine Katastrophe. (Hier ist) kein Ende abzusehen, (es gibt) keine Rückkehr zur Normalität. Hier ist kein Ende abzusehen zur neuen Normalität. Der soziale Kampf verhärtet sich, an allen Rändern wird es kalt. Die einen werden schwachsinnig, die Anderen tun nichts. „Es gibt kein Richtiges im Falschen“, habt ihr immer skandiert. Vernunft muss her im Ganzen, nicht im Glauben an den Staat. Das ist keine Krise, das ist eine Katastrophe. Hier ist kein Ende abzusehen. Täglich sterben Menschen an den Rändern dieser Staaten. Die ihr mit allen Mitteln sauber halten wollt. Wofür bleibt ihr denn zuhause? Wofür steht ihr morgens auf? Reproduktion und Konsum, darauf sind wir reduziert. Gerade jetzt müssen wir uns finden, organisieren und skandieren, was für eine Welt wir morgen noch erleben wollen.
4.
Ich wollt´ mal zu den Guten, die Schwachen wollt´ ich schützen. Da gab´s dann diese Truppe, von der ich Teil geworden bin! Eines Abends wurden wir gerufen ins letzte Viertel. Aufgemacht hat uns ein Mann, klein, schmächtig, schwarz und verletzlich. Mein Kamerad schoss in sein Herz, im Flur starb er in seinem Blut. Wir sind nichts, wir können nichts, gebt uns eine Uniform. Egal ob´s stimmt oder nicht, wir haben immer Recht! Die Mitte ist auf unserer Seite gegen PoC. Wir haben später dann gesagt, er sei mit einem Messer auf uns los. Notwehr war´s, es ging nicht anders! Die Kameraden und der Chef, die machen das schon immer so. Die kennen schon die richtigen Leute, Bandidos und Steeler Jungs. Hitler-Bilder, Hakenkreuze - wir sind gut vernetzt. Waffen, Macht und Munition - kriegen wir vom Staat. Wir sind nichts, wir können nichts, gebt uns eine Uniform. Egal ob´s stimmt oder nicht, wir haben immer Recht! Die Mitte ist auf unserer Seite gegen PoC.
5.
6.
Wendy II 02:51
Ich schrei Hurra in Dein Gesicht, Hurra Hurra, aber es kommt und kommt kein Licht. Durch all Dein Schwarz mein grellstes Blinken, doch auch das schützt uns nicht vorm Versinken. Warum ist es meine Aufgabe, in der Welt irgendwas zu gestalten? Wir sind Komplizen der hegemonialen Männlichkeit, wir sind nur eine weitere Ausbeutung der Frau. Die Liebe zu Dir ist eine sehnsüchtige Illusion, dessen, mich der Welt dauerhaft zu verweigern. Dafür muss ich nur ein bisschen Mutter spielen und mich dabei ganz auf Dich fokussieren. Die Hässlichkeit der Welt bleibt für mich auf Distanz, weil alle Aufmerksamkeit auf Dir ruht. Mein eigener Glanz, meine eigne Art zu fliegen Verschwinden hinter der Fürsorge um Dich. Wir brauchen lostere Girls, die in Radikalität verenden, statt ihren Partner zu sortieren. Wir können fliegen lernen, ganz ohne Glanz und goldenes Schiff, wir nehmen seit jeher den Hexenbesen. Das Ziel kann nicht sein, die einzigen Plätze einzunehmen, die man uns gewährt. Das Ziel muss sein, diese zu verweigern und andere zu erkämpfen.
7.
Biomacht 01:54
Für die Gesundheit, für das Leben, Menschen von der Straße fegen. Deutsche Kartoffeln über alles! Was mich gerade jetzt schockiert, ist, wie schnell es passieren kann, dass sämtliche Rechte und Errungenschaften über Bord geworfen werden, um einem Gefühl von Angst zu begegnen und Sicherheit in einer chaotischen Welt zu schaffen. Warum soll ich Verantwortung empfinden für deutsche Kinder, deutsche Alte, deutsche Menschen - wenn der Rest, der meine Kleider näht, mein Essen macht und meinen Wohlstand sichert Abfall ist?! Abfall ist! Abfall ist! Warum habe ich plötzlich Verantwortung, den deutschen Volkskörper sauber und gesund zu halten? Dafür soll ich jetzt mit Freude und Gelassenheit Meine Freiheit schwinden sehen?! Das ist Biomacht! Das ist: Gesundheit und Leben als Staatsprinzip! Die Tötungsfunktion des Staats wird durch Rassismus gesichert. Das wird nicht wieder und erst recht nicht gut! Ich hab keinen Bock mich zu beruhigen.
8.
Rassismus fängt nicht da an, wo du losgehst, um ein Flüchtlingslager anzuzünden. Rassismus fängt da an, wo du zwischen dir und dem Anderen eine Grenze ziehst. Grenzen töten, Grenzen töten. Grenzen töten, Grenzen töten. Die Andern sind die Andern und damit ganz verschieden von dir. Das hilft, die Komplexität zu reduzieren und weiterhin zu wissen, wo du hingehörst. Du steckst das Feld, das du beackerst, der Rest muss draußen bleiben. Was gehört zu dir? Was willst du sterben lassen? Das Fremde bleibt fremd und du verhängst den Horizont. Du definierst dich selbst durch die Abgrenzung zum Andern. Du bist alles, was es nicht ist. Du bist hier und es ist da. Das ist Othering, denn du anerkennst nur dich und kannst Dich selbst dabei trotzdem nicht erkennen. Risikogruppe ist, wen du dazu machst. Grenzen töten, Grenzen töten. Grenzen töten, Grenzen töten. Rassismus fängt nicht da an, wo du losgehst, um ein Flüchtlingslager anzuzünden. Rassismus fängt da an, wo du zwischen dir und dem Anderen eine Grenze ziehst
9.
Ich bringe etwas ein, ich hab eine Idee, ich will hier etwas tun, aber niemand hört mir zu. Das geht so schon mein Leben lang, erst wenn ich schrei, werd ich gehört, Anerkennung krieg ich trotzdem nicht. Ein Mann, der bringt dasselbe ein, der hat meine Idee, will hier auch was tun und alle sind dabei. Warum werd´ ich nicht verstanden? Drück ich mich falsch aus? Bin ich einfach wertlos, nie so wichtig wie ein Mann? Das macht mich wütend und verzweifelt, aber niemals hör ich auf zu schreien. Ich brauch eure Zustimmung nicht, will nicht mal Konsens mehr mit euch. Alles was euch noch an mir gefällt, streif ich heute ab. Und dass ich damit richtig steh, merk ich, wenn ich Eure Fressen nicht mehr in der ersten Reihe seh, merk ich, wenn ich FLINTA* an eurer Stelle seh! Halt endlich Dein Maul, lass mir meinen Raum! Nimm Dich nicht so wichtig, lass was Neues zu. Egal in welchem Rahmen, hör doch erstmal hin. Du hast nichts zu verlieren, Dein Schwanz sichert Dir Dein Privileg. Warum werd´ ich nicht verstanden? Drück ich mich falsch aus? Bin ich einfach wertlos, nie so wichtig wie ein Mann? Das macht mich wütend und verzweifelt, aber niemals hören wir auf zu schreien.
10.
Wie lang kann man sich denn ausruhen? Wovon? Wofür? Wir planen sonntags das Essen für die ganze Woche. Wir stehen auf um nichts zu tun, um uns wieder auszuruhen. Wir warten und wir hoffen. Worauf? Wofür? Nicht mal mehr Tauben füttern im Park, wir räumen ständig unsere Wohnung um und fühlen uns trotzdem niemals da. Übersprunghandlung aus Lethargie. Wir werden niemals ankommen, die Schlange kriegt uns eh. Die Schockstarre wird uns nicht retten, wir können so nur nichts dagegen tun. Die Wut, die wir empfinden, versickert jeden Tag an dem wir uns der neuen Normalität hingeben. Wir haben Angst. Weswegen? Wovor? Die neue Normalität zeigt uns was wird: nichts. Da kommt nichts mehr, da wird nichts mehr. Wir brauchen nicht mehr warten. Geh halt raus, beweg dich! So schlimm wird's schon nicht werden! Was hast du zu verlieren? Privilegien für den Arsch. Jeder Tag ein Massenmord und warum willst du das erhalten?
11.
Wir wissen beide nicht wohin mit uns in dieser Welt, wir laufen mal hierhin, mal dahin… Du hast da herumgeschrien in der Einkaufsstraße und den Leuten mal gesagt, was sie da eigentlich machen. Hast erzählt von Orten, wo wir gemeinsam leben, in denen wir andere Werte und keine Normen setzen. Zwei Jahre später erst hat es sich so ergeben, dass wir uns näher kamen und wirklich sehen konnten. Du nimmst mich wahr, kannst mich immer fühlen. Liebst nicht nur den schwachen, sondern auch den starken Teil in mir. Gemeinsam können wir uns in der Welt bewegen, stehen schreiend vor den Bullen und verteidigen, was wir so lieben. Wir wissen beide nicht wohin mit uns in dieser Welt, wir laufen mal hierhin, mal dahin und gestalten dabei wunderschönes.
12.
13.
Ich eröffne Dir den Blick auf das Dazwischen, die Grenze selbst, die Zone der Urteilslosigkeit. Bin weder dies noch das, bin beides zur gleichen Zeit. Verstöre binäre Logik, und brauche Ambiguität. Ich bin Hagazussa, ich sitze auf dem Zaun, erzähle Dir von Drüben und dem, was nicht sein kann. Ich wandle zwischen sicher und unsicher herum. Fordere Vergeltung für das, was hier passiert. Ich bin Subjekt und bin es nicht, denn Du erkennst mich niemals an. Die Perspektive und Verletzlichkeit, die ich eröffnen kann, verändert Dich im Ganzen. Ich bin Hagazussa, ich sitze auf dem Zaun, erzähle Dir von drüben und dem, was nicht sein kann. Ich bin Hagazussa, werde verbrannt auf dem Zaun und fliege auf dem Besen für immer durch die Nacht. Nicht umsonst reimt sich Bitches auf Witches. Nicht umsonst ist die Erde ein Richfest. Und für was ist das alles ein Pre-Test? Dunkle Wolken und der Untergang dingfest. Schwarze Raben und die Kreuze verhext, ich glaub Moral ist was für Knechte, tun alle so auf artig. Und der Dreck verdirbt im Keller, machen so auf hohe Nase. Westen weißer als Coachella und das Übel alles vage - früher gab´s noch echte Sündenträger*innen! Und sie brannten und sie fielen zwingend. Frauen mit Plan hat die Welt noch nicht ertragen. Der Haufen ist zum Scheitern und verbrannte Erde ist kein Ort zum Sein. Ich betreibe Hexerei und Eskalation im Mondschein. Ist doch eh alles vorbei. Sie wollen alle gut und böse und ich biete mich an. Als Projektion für das Unmögliche, Und du verzweifelst daran, dass ich noch zu retten bin. Meine Sünden auf Papier. Aber Jesus liebt mich. So wie meine Freundin und ich glaube auch mein Weed und ich glaub, das ich das brauchte, denn der Shit wurde mir zu viel. Und die Hölle ist mein Homespot. Ich geselle mich zu ihnen, den Verbrannten und den Liebenden. Was war noch mal der Sinn des Irdischen? Du sagst ich bin daneben und das hab ich mir verdient. Gewitternebel im Haussegen und Kotze verwegen von oben auf dem Beichtkammertisch. Ich kann nicht zaubern und das alles stoppen, ist nicht einfach, zu komplex, ich kann nur texten und versoffen fallen die Spinnen von den Decken. Ich werd´ nicht hoffen auf den Tag der jüngsten Gerichte. Nein, ich schreibe Rap und keine Gedichte. Wir sind Hagazussa, verbrennen auf dem Zaun und fliegen auf dem Besen für immer durch die Nacht.

about

Alle Einnahmen, die hier via Bandcamp generiert werden, spenden wir an antifaschistische Gruppen um Antirepressions-, Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen. Up the Punx!

credits

released February 24, 2022

Aufgenommen in Eigenregie (Essen, DE)
Gemischt & gemastert von Benedikt Haber (Graz, AT)
Artwork & Layout von Judith Block (Offenbach, DE)
Released von Plastic Bomb & Keep It A Secret Records

license

all rights reserved

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about

Black Square NRW, Germany

Konzerte 2024:

03.05.
Bremen, G18

04.05.
Osnabrück, SubstAnZ

14.06.
Trier, Villa Wuller

15.06.
Offenburg, JUZ Kessel

19.07.
Erlangen, ZeWi

20.07.
Ulm, Anarres

16.08.
tba

17.08.
Flensburg, Senffabrik

30.08.
tba

31.08.
Erfurt, Hackebeil

13.09.
Aschaffenburg, Stern

14.09.
Hanau, Metzgerstr.

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