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Zweifel

by Black Square

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1.
Alles zerfällt! Du kannst jetzt auch sterben, der Krieg kommt Dir nah, das Wasser steigt stetig, das wars mit der Moral! Alles zerfällt, alles zerfällt, alles zerfällt, alles zerfällt! Ich hab doch Stein für Stein mein Haus aufgebaut, ein Leben gestaltet und Kinder bekommen. Das ironische Lachen sollte kaschieren, dass ich mir eine Zukunft wünsch. Bemüht hab ich mich, wer zu sein, Beziehungen zu pflegen, Vertrauen zu schaffen. Monogam, polyamor hab ich mich ausprobiert, um irgendwann doch beim Richtigen zu landen. Die Hässlichkeit darunter, dahinter der Filz von Vernichtung und Leid, Hass und Gewalt nur dafür, dass ich stabil leben kann. Du kannst jetzt auch sterben, der Krieg kommt Dir nah, das Wasser steigt stetig, das wars mit der Moral! Alles zerfällt, alles zerfällt, alles zerfällt, das war´s mit der Moral! Die Zukunft ist lost, auch für mich ist bald Schluss, die Grenzen verfallen, bröckeln. Zurück bleibt mein selbstgerechtes Erhalten, ein Sieb aus Privileg, erzählen von gestern und endlich Verzweiflung verspüren
2.
Ich weigere mich, verzweifle daran, komm einfach nicht klar, was für alle normal ist. Leistung oder funktionieren? Gestalten oder resignieren? Egal in welchen Kontext, egal in welchem Rahmen. Arbeit ist scheiße, egal in welcher Form. Leistung wird giftig, sobald Du sie misst. Das Team sind wir alle, die Lorbeeren nur selten. Wenn ich heut fehle, muss wer anders ran. Die Zahlen, die stimmen, das Wachstum ist safe, wir ruhen uns trotzdem nicht darauf aus: Obwohl‘s niemand fordert, rennen wir weiter, wollen immer mehr leisten, schauen uns nie um, beschweren uns täglich beschimpfen einander, haben halt sonst nichts zu tun jeden Tag. Arbeit ist scheiße, egal in welcher Form. Leistung wird giftig, sobald Du sie misst. Ich komm‘ da nicht raus, und Du genauso wenig, wir machen alt weiter, weil‘s einfach so ist.
3.
Die Vögel zwitschern das ich ́s lassen soll, doch der Verstand sagt: Lauf! Die Vögel zwitschern das ich ́s lassen soll, doch der Verstand sagt: Lauf soweit Du kannst! Der Tag war kurz, die Nacht war lang, schlafen war noch nie so meins. Denken, grübeln, fühlen, warten, aufstehen, fallen, gehen. Das System überladen wie damals schon. Heute wie damals: die Flucht nach vorn. Menschen sterben nicht nur physisch sondern auch im Kopf. Aufgaben kommen und gehen. Selektieren kann schon gut tun, Du wirst es schon noch sehen. Begleitung kommt und geht. Selektion, Veränderung. Konstruktion, Negativität. Stabilität, Gewissensbiss. Enttäuschung und Wut. Und wenn Du mal nicht weiterweißt, dann frag doch die, die immer da waren. Die wissen ́s zwar nicht besser, aber haben bestimmt auch was zu sagen.
4.
"Sei am besten weiß, hetero, wenn möglich noch ein junger Mann." Das ist inzwischen weit bekannt, das ist inzwischen weit bekannt. Gender, Age und "Race" das sind die Linien, an denen Ausgrenzung verläuft. An denen Ausgrenzung verläuft, das ist inzwischen weit bekannt. Sie sind sehr sichtbar, scheinbar offenkundig, obwohl eine Zuschreibung von außen nicht geht? Tausend Slides und Memes und Bilder führen uns vor Augen, wo unsere blinden Flecken sind. : All das Sichtbare im Diskurs versperrt Dir den Blick auf die Strukturen dahinter, die Zäune und Macht, die inzwischen nur ergänzt, geschmückt und gefüttert sind mit schönen Bildern von Diversität und kantianischer Moral. Doch stell Dir vor, da gibt es deutlich mehr als Du siehst: Du kannst die Situation eines Menschen nicht verstehen, wenn Du nur das gezeigte Verhalten im hier und jetzt nimmst und von außen bewertest, in welchem der Rankings sie wie gut performt. Mit Moral versuchen wir gegen Diskriminierung an zugehen, die doch kaum trennbar ist von materieller Struktur. All die unsichtbaren Kategorien, die eng verwoben sind mit Kapital und Leistungsethos kommen in unserem Kampf nicht vor. . All das Sichtbare im Diskurs versperrt Dir den Blick auf die Strukturen dahinter, die Zäune und Macht, die inzwischen nur ergänzt, geschmückt und gefüttert sind mit schönen Bildern von Diversität und kantianischer Moral.
5.
Refugess welcome? Altera Antifacista? Anti Capitalista? Und dann? Macht sich gut auf Deinem Shirt, bei OkCupid und am Spiegel, doch zu Demos gehst Du nie. Andere Aktion fallen Dir nicht ein, Du gehst auch lieber feiern, musst auf Deine Kappas achten. Dein Bedürfnis geht immer vor, vegan kochen braucht viel Zeit, Macker-boxen lernst Du nicht, denn Gewalt lehnst Du ab. Plena sind langweilig! Du willst auch nicht mehr zuhören. Bist ganz klar in Deiner Haltung, hast alle Basics mal gelesen. Von der Theorie zur Praxis?! Das riecht nach Konsequenz. Die Welt brennt schon lang und Du verbrennst auf Deiner Couch, willst der Normalität genügen. Die Welt brennt schon lang und Du verbrennst auf Deiner Couch, willst den individuellen Ausweg finden. Selfcare statt Aktivismus, zu allererst kommst Du selbst! Neoliberal bis zum Schluss, doch: „Die Solidarität von Anarchist*innen beschränkt sich nicht auf Worte!" Mit Menschen von da draußen hast Du nichts zu tun, da sind die Differenzen viel zu groß. Da fühlst Du Dich echt nicht wohl und was von denen lernen?! Ideen, die nicht Konsens sind, schaust Du Dir nicht an. Selfcare statt Aktivismus, zu allererst kommst Du selbst! Neoliberal bis zum Schluss, doch: „Die Solidarität von Anarchist*innen beschränkt sich nicht auf Worte!"
6.
Ihr seid Opfer, tragt eure Wunden und Verletzungen, zeigt sie euch, wollt euch heilen, doch am Ende kratzt Ihr eure Narben wieder auf. kippt Salz rein,zieht Schlüsse bis ins Morgen . Immer wieder tanzt ihr diesen Tanz, verliert aus den Augen, wer ihr jeweils seid. Stellt euch gegenseitig vor Normen an den Pranger. In Blaubarts Kerker wart ihr zusammen, die Schmerzen von dort habt ihr euch nicht gegenseitig beigebracht, das war der Patriarch, der Mann, der Herr im Haus. Schuld um Schuld türmt ihr um euch auf, seht immer nur den Berg der anderen . Tragt weder Wohlwollen für sie noch für euch selbst. In seinem Ansehen führt ihr fort, was er begann. Im Namen des Groß-, Vaters, des Sohnes und jedes neuen Mannes in eurem Haus. Euer Ziel und Begehr sind immer sie, die Verantwortung tragen sie dennoch nie..
7.
Text von HC BAXXTER Diese Stadt ist trist und grau, subkulturell geht auch nicht viel. Daran muss man etwas ändern, ein soziales Zentrum wär ein Ziel. Ein Ort der politischen Vernetzung, ein widerständiger Schandfleck. Wie wärs mit der alten Fabrik? Dieses Gelände wär perfekt! Dieses Haus stand lange leer, deshalb wurd es jetzt besetzt. Eine direkte Aktion für mehr Wohnraum und AZ‘s. Denn Leerstand ist doch keine Lösung, diese Logik haben wir satt. Dagegen gibt es nur ein Mittel, besetzt die Häuser eurer Stadt! Irgend ein Haus in einer Straße, es steht schon ein paar Jahre leer. Nebenan explodiern die Mieten, bald gibt‘s hier keine Mieter mehr. Die Viertel werden aufgewertet, nur wer sich‘s leisten kann, die bleibt. Das wohnen ist hier purer Luxus, der Armut perfide vertreibt. Menschen werden zwangsgeräumt, das ist bittere Realität. Das Besetzen bietet eine Chance, zu zeigen, wie es vielleicht anders geht. Dieses Haus stand lange leer, deshalb wurd es jetzt besetzt. Eine direkte Aktion für mehr Wohnraum und AZ‘s. Denn Leerstand ist doch keine Lösung, diese Logik haben wir satt. Dagegen gibt es nur ein Mittel, besetzt die Häuser eurer Stadt!
8.
Say may name: eine Repräsentation. Investiert habt Ihr in mich, supportet, unterstützt, da ist eine Erwartung nur rational. Kritisiert habt Ihr mich, vernichtet und gehasst. Marktförmig seid Ihr mit mir umgegangen, die Feminismus-Barbie hatgut funktioniert, habt dabei vergessen, worum es uns mal ging: Eine Subkultur, eine Gegenbewegung, doch stattdessen: Do-It-Yourself als Unique Selling Point! Mit Businesstalks, Repräsentationspolitik, Marketing soll Punkrock Euer Unternehmen sein. Alles, worum es dabei mal ging, verschwindet, sobald es ein Produkt ist. Der Kapitalismus ist ein Betriebssystem, das auf uns läuft, nach dem wir alles einrichten. Black Square Spielen, Hören oder Hassen ist am Ende irrelevant: Wir fühlen uns besser, haben unsere Meinung gesagt, damit können wir da draußen besser funktionieren. Yoga oder Punkrock erfüllen denselben Zweck: Sie machen das Leben im System erträglich, verändert werden kann es dadurch nicht.

about

Das Album erschien als Kooperation mit Black Cat Tapes, Colossus Tapes, Keep It A Secret Records und dem Mantis Magazine. Ihr könnt bei den folgenden Adressen einen physischen Tonträger mit dem dazugehörigen Zine bestellen:

Tape Bestellungen:
black.cat.tapes@riseup.net
colossus.tapes@gmail.com

CD Bestellungen:
booking@keepitasecret.de

Alle Einnahmen, die hier via Bandcamp generiert werden, spenden wir an antifaschistische Gruppen um Antirepressions-, Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen. Up the Punx!

credits

released September 22, 2023

Aufgenommen in Eigenregie
Gemischt & gemastert von Benedikt Haber
Artwork & Layout von Vicky Palmwarbler
Theorietext von Max (CC ND NC)
Released in Kooperation mit Black Cat Tapes, Colossus Tapes, Keep It A Secret Records und Mantis Magazine

license

all rights reserved

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about

Black Square NRW, Germany

Konzerte 2024:

31.03.
Karlsruhe, P8

03.04.
München, Kafé Marat

05.04.
Leipzig, Axaxi

06.04.
Dortmund, Langer August

03.05.
Bremen, G18

04.05.
Osnabrück, SubstAnZ

14.06.
Trier, Villa Wuller

15.06.
Offenburg, JUZ Kessel

20.07.
Ulm, Anarres

Wir planen weitere Konzerte für 2024. Schreibt uns gerne eine Mail an blacksquarepolitics@riseup.net
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  • Mar 31
    Karlsruhe, Germany

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